Berlin - Sie stellt sich auf die Zehenspitzen, nestelt an seiner Jacke. Sie blickt dem Mann, der an einem Bistrotisch vor einer Bäckerei seinen Kaffee trinkt, in die Augen. Aber nichts in seinem Gesicht rührt sich, als sie ihre Offerte startet. Keine Abwehr, kein Mitleid, kein Interesse. Der Blick geht ins Leere. Nach fünf Minuten geht Laila zu den anderen, die seit Stunden vor dem Sexkaufhaus "LSD" an der Ecke auf Kunden warten. Zu der älteren Frau mit den Stützstrümpfen und den Hausschuhen unter dem Wollrock. Sie soll auch Jährige auf den Strich schicken, wird erzählt. Die Bulgarinnen, zu denen auch Laila gehört, arbeiten für wenig - manchmal für fünf Euro, behaupten deutsche Huren. Man hatte sich daran gewöhnt im Kiez - an die Nutten auf dem Weg zur Arbeit. Man kannte sich vom Sehen, lebte argwöhnisch nebeneinander her. Doch in den vergangenen Monaten kamen immer mehr Mädchen, viele aus Osteuropa. Zugleich erschwert es der Polizei Ermittlungen im Milieu - immer seltener schafft sie es, gegen Zuhälterei strafrechtlich vorzugehen. Der Antrag auf das Bordell in den Räumen über dem LSD-Sexshop ist schon gestellt. Die Bürger im Kiez laufen Sturm. Hier ist eh schon alles voll mit Prostitution - und die Familien haben Angst", sagt ein Obsthändler. Eine Anwohnerin: "Wenn das Bordell kommt, ziehen noch die letzten Familien weg. Und das sind gerade die Leute, die dieser Kiez braucht. Nicht nur die Bewohner würden leiden, auch die Huren, sagt Pfarrer Andreas Fuhr von der Zwölf-Apostel-Kirche, wo Prostituierte und Drogenabhängige Essen, Kondome und Spritzen bekommen. Die Furcht ist, dass der Strich im Kiez endgültig ins Elend abrutscht - und das einst bürgerliche Viertel vollends kippt. Denn in den vergangenen Monaten, seit dem vermehrt Prostituierten aus Osteuropa kamen, hat sich die Lage im Viertel schon drastisch verschlechtert. Er hört von Prostituierten, die vorbeiziehende Pärchen belästigen, die Männer von ihren Frauen wegziehen. Er hört von Mädchen, die sich auf Motorhauben legen, um potentielle Kunden am Wegfahren zu hindern. Er hört von Freiern, die wegbleiben, weil die Huren ihnen zu aggressiv sind. Anwohner berichten von prügelnden Zuhältern der osteuropäischen Mädchen. Von Sex am hellichten Tag im Gebüsch, auf Parkplätzen. Sie brauche das Geld, sie sei spielsüchtig, sagt Jeanette. Kinder habe sie, einen Mann. Aber die wüssten nicht, dass sie sich prostituiere - oder wollten es nicht wissen, sagt sie. Melanie, braune Haare, Pferdeschwanz, Jeans und Turnschuhe, ist erst seit ein paar Monaten dabei. Sie ist Die Osteuropäerinnen "versuchen uns zu vertreiben, sagen, wir müssten Standgeld zahlen", sagt Melanie. Wenn sie nicht zahle, "würden mich ihre Aufpasser verprügeln". Ohne die entsprechenden Kontakte zu älteren Huren wäre ihr das wahrscheinlich auch passiert, sagt Melanie und fügt hinzu, sie selbst habe keinen Zuhälter. Katharina Zetin von "Hydra", Prostituierte Nach Hause Rufen Berlin Berliner Beratungsstelle für Prostituierte, hat noch keine genauen Informationen darüber, wie die Bulgarinnen und Rumäninnen genau nach Berlin gekommen sind und inwieweit Menschenhändler involviert waren. Sie wissen, dass es den Frauen aus Osteuropa noch schlechter geht als ihnen. Dass sie vielleicht aus ihrer Heimat nach Berlin gebracht wurden - möglicherweise Prostituierte Nach Hause Rufen Berlin werden, auf den Strich zu gehen. Dass viele von ihnen schwer drogenabhängig sind, für den nächsten Schuss fast alles machen würden.
Im Internet blüht ein neuer Schwarzmarkt
Start - Dein Edelbordell im Herzen von Berlin - Agentur Liberty, der superschicke Liebestempel Hier können sie sich austauschen, Frust ablassen. Hausbesuche, um wirtschaftlich zu überleben Und so hat sich in den letzten Wochen ein Schwarzmarkt der Dienstleistungen entwickelt, der laut. Das neue Hydra Café in Berlin-Neukölln ist ein geschützter Raum für Sexarbeiter_innen. Anwesenheit | Mona Roses | BordellDaria fände es gut, wenn es mehr sichere Räume gebe, wohin sie mit ihren Kunden gehen kann. Herma Huhn: Dazu dann auch eine Schwarzgeldkontrolle, sprich Beweislastumkehr wie bei den Anti Mafiagesetzen in Italien. Wer als Mensch nicht käuflich ist, kann so ziemlich Alles tun, ohne sich zu verkaufen. April Die "Berufsverbände" von denen Sie sprechen, sind Lobbyvereine von SexarbeitgeberInnen ZuhälterInnen. Das ist genau die Übertdramtisierung, die ich meine: In Deutschland muss NIEMAND verhungern.
Im Extremfall drohen sogar Haftstrafen
Das neue Hydra Café in Berlin-Neukölln ist ein geschützter Raum für Sexarbeiter_innen. Hier können sie sich austauschen, Frust ablassen. Kann ein Sexkaufverbot helfen? Zuhälter müssen kaum mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Gewaschen, gepflegt und gestylt wird im Bordel! Schöneberg und Mitte mit viel Leidenschaft und Know-how. Hausbesuche, um wirtschaftlich zu überleben Und so hat sich in den letzten Wochen ein Schwarzmarkt der Dienstleistungen entwickelt, der laut. Jetzt Termin vereinbaren! Der Verkauf von Sex ist in Deutschland legal.Wer woanders erwischt wird macht sich dann halt strafbar. Februar statt und behandelte das Thema Arbeitssicherheit und Gewaltprävention. Hydra ist einer der wenigen Vereine, die sich für die Rechte von Sexarbeitenden einsetzen und Beratungen auf Augenhöhe bieten. Studien belegen dringenden Handlungsbedarf. Welche Rolle spielt Sexarbeit? Deutschlands wirtschaftlicher Einfluss in der Welt ist weit beschränkter als sie es darstellen. Über Mona Roses. Ihre Familie will sie nicht als Frau akzeptieren. Doch sie hatte einen Rückfall. Gerade ist sie auf der Suche nach einer Wohnung. Schauen Sie doch nach Skandinavien: Die Sexarbeiterinnen, die gerne weiter ihren Job machen würden, finden noch nicht mal Vermieter. Zu der älteren Frau mit den Stützstrümpfen und den Hausschuhen unter dem Wollrock. Die Mädchen stecken Kondome ein, nehmen sich Lunchpakete. Einen solchen Ort hat Hydra e. Und weitere Männer sind es oft, die am meisten an der bezahlten Person verdienen. Wer sind die Käufer von sexualisierter Nötigungs- und Gewaltverfügung? Drogen lassen Menschen Alles mögliche machen, was ohne die Abhängigkeit nicht tun würden. Natürlich erwartet er dafür etwas zurück und nicht den ganzen Trabbel. Als der Protestzug vor den Beratungsstellen des Frauentreffs Olga und des Vereins Neustart hält, kommt eine Anwohnerin auf den Balkon. Wenn niemand die bisherigen Gesetze anwendet, wird nichts passieren. Darüber möchten deutsche Politiker aber nicht so gerne nachdenken, sonst käme man vielleicht noch zu der Erkenntnis, dass die aggressive Wirtschaftspolitik von Deutschland einen erheblichen Anteil an dem Anstieg der Armutsprostitution im angrenzenden Europa und natürlich auch in Deutschland hat. Ich bin wirklich überrascht, wie verklärt das Bild von Prostitution häufig ist. Zu dem umfassenden Beratungsangebot und der Lobbyarbeit, die der Verein schon seit leistet, kam Anfang mit der Begegnungsstätte nun ein weiteres Angebot hinzu. Wurd nie von mir behauptet. Prostitution in Deutschland Legal und umstritten Der Verkauf von Sex ist in Deutschland legal, geregelt über das Prostituiertenschutzgesetz. Mehr als ihr halbes Leben ist sie schon in diesem Beruf, doch es fällt ihr noch immer schwer, ihren Körper zu verkaufen. Solange es diese Gründe gibt, kann man Prostitution zwar vordergründig verbieten, aber nicht abschaffen - insbesondere nicht die jetzt schon verbotenen verbrecherischen Strukturen, die dort teilweise herrschen. Und während sich etwa die Opfer des systematischen Missbrauchs etwa in der Kirche längst in Verbänden organisiert haben um ihre Interessen zu vertreten sehe ich bislang nirgends eine vergleichbare Gruppen von aktiven oder ehemaligen Sexarbeitenden die sich für ein generelles Verbot einsetzen.